Roberto SAROTTO – oder die Erholung von der Trüffel Messe
Solche Weinreisen können ja echt anstrengend sein, den ganzen Tag von einem Weingut zum nächsten, Besichtigung, Verkostung, Notizen machen. Da war die Trüffelmesse mal eine schöne Alternative, zwar gab es da auch Weine zu verkosten, aber deutlich entspannter, es standen keine Termine mit Weingütern an.Was macht man an so einem schönen Tag in Alba, nachdem man die Nase mit den Aromen von weißem Trüffel geflutet hat? Weiße Trüffel essen, klar, so puristisch wie möglich, mit Butternudeln, aber nicht nur. Irgendwann ist dann einfach gut, wir wollten an die frische Luft, irgendwo draußen sitzen.
Wir hatten richtig Glück, für Mitte November war es richtig warm draußen, es schien leicht die Sonne über die Dächer und die Menschen hatten gute Laune. Irgendwie haben diese Sonnenstrahlen die ganze Stadt wieder in Leben geholt. Vor ein paar Tagen, war es regnerisch und Alba wirkte fast wie ausgestorben, ganz anders als im Sommer.
Dann, man darf ja ruhig sagen das wir Glückskinder sind, finden wir auch noch einen freien Tisch auf der Piazza Savona, eine schöne Gelegenheit um uns zu entspannen. Die Sonnenstrahlen einzufangen und eine kleine Platte mit Salami und Schicken mit Gebäck – einfach so als Snack – zu genießen.
Die nette Kellnerin empfahl uns dann Moscato d’Asti. Wirklich? Dieser süße, halbvergorene, prickelnde Traubensaft? Genau diesen Empfahl sie uns, die Dame hat es voll getroffen, es hätten in diesem Moment wohl nichts Passenderes gegeben, auch wenn wir es ihr fast nicht geglaubt hätten.
Auf die Frage, welcher Winzer hinter diesem Moscato steckt, wurde uns bewusst, wir sitzen im Lokal von Roberto Sarotto, dem Winzer hinter diesem Moscato. Ok, zugegeben, der Name hat jetzt kein klingeln verursacht – so eines wie ‚ach der Roberto, DER Roberto Sarotto‘ – aber wir wurden neugierig. Schnell über die nette Bedienung einen Termin vereinbaren lassen und weiter entspannen.
Den Montag drauf ging es dann raus nach Neviglie zum Weingut von Roberto Sarotto – also mehr hoch und runter und links und rechts. Das Weingut liegt schon richtig gut versteckt und ist jetzt auch nicht für Laufkundschaft ausgeschildert – daher wohl das Lokal in Alba. Erst einmal angekommen, ist die Lage zwischen den Hügeln, den umliegenden Weinbergen, als auch der Gebäudekomplex richtig beeindruckend.
Es gibt einen Verkostungs- und Verkaufsraum – trotz nicht zu erwartender Laufkundschaft – ist man hier vorbereitet, auch wenn wir ja angemeldet waren. Weinkeller haben wir ja schon einige gesehen, aber hier gab es auch eine vollautomatisierte Abfüllungs-und Verpackungsmaschine zu sehen. Da konnte ich den Ingenieur in mir kaum noch einfangen, aber die Aussicht auf die Verkostung hat geholfen.
Es galt herauszufinden, ob neben dem beeindruckenden Moscato d’Asti weitere Entdeckungen auf uns warten. Kurz gesagt, wir wurden nicht enttäuscht. Es erwartete das gesamte Portfolio der Gegend, Arneis, Gavi, Chardonnay, Brachetto, Dolcetto, Barbera, Barbaresco und Barolo. Eine echte – zumindest für uns – Neuentdeckung war ein Barolo Chinato. Ein mit Kräutern aromatisierter Barolo Riserva mit runde 18% – gut gekühlt, als Digestif – eine echte Alternative zum Grappa.
Mehr zu den Weinen die es in unser Programm geschafft haben ….http://www.vio-vino.de/sarotto/